Sonntagsbraten!

Es ist das Gericht, das ich wohl schon im Alter von neun Jahren meiner Familie zubereitete. Nachdem ich einen Hauswirtschaftskurs in der Schule besuchte, bei dem mir dieses Mahl Schritt für Schritt gezeigt wurde, folgte der Test im Alleingang. Einen Dank an meine Mutter an dieser Stelle, dass sie mich vertrauensvoll in der Küche gewähren ließ. Noch immer mag ich diesen Rinderbraten. Heute wandle ich ihn allerdings immer wieder ab. Dieses Mal gab ich mein selbst gemachtes Pflaumen Chutney in die Sauce. Der Geschmack passte wunderbar zum herbstlich kalten Wetter. Kam ich doch durchgefroren von der Empört-euch-Demonstration gegen den Stuttgarter Rosensteintunnel nach Hause. So war mein Braten ein so genannter Widerstandsbraten und schmeckte von daher besonders gut.

Zutaten für 4 Personen:
1,5 kg Rinderbraten
2 Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
2 Karotten
1 große Kartoffel
350 ml Rotwein
750 ml Brühe
1 Lorbeerblatt
1 Glas Pflaumen-Chutney
Salz
Pfeffer
3 TL Senf
Butterschmalz zum Anbraten
1 TL Butter für die Spätzle


Den Ofen auf 180° vorwärmen. Den Braten reibt ihr mit Salz und Pfeffer ein. Dann mit dem Senf. Die Zweibeln und den Knoblauch klein würfeln. Der Braten wird in einer Pfanne mit Butterschmalz von allen Seiten braun angebraten. Dann gebt ihr die Zwiebel hinzu und bratet diese ebenfalls an, bis sie leicht braun sind. Nun wird mit dem Rotwein abgelöscht. Noch ein wenig die Flüssigkeit reduzieren lassen und dann kommt der Braten mit dem Lorbeer, der Hälfte der Brühe, den klein geschnittenen Karotten und der geviertelten Kartoffel in eine Auflaufform. Nach der Hälfte der Garzeit dreht ihr den Rinderbraten und gießt die andere Hälfte der Brühe dazu. Nach ca. 1 Std. ist euer Braten fertig.
Das Fleisch nehme ich aus der Form und schneide es in zarte Scheiben, gegen die Faser. Den Sud habe ich püriert, ich könnt ihn aber auch durch ein Sieb streichen. Wer mag kann noch etwas Sahne dazugeben. Ich habe ein Glas meines selbst gemachten Pflaumen-Chutneys untergerührt. Durch die weihnachtlichen Gewürze schmeckte die Sauce traumhaft. Dazu passt gut ein Blaukraut. Dieses habe ich immer schon eingeweckt in meinem Landfrauenregal. Es wird mit Balsamicoessig, Nelken und etwas Zimt und Zucker eingekocht.

Bei uns gab es Spätzle dazu:
500 g Mehl
5 Eier
1 TL Salz
ca. 200 ml Wasser

Die Zutaten mischen, das Wasser nach und nach zugeben. Der Teig wird so lange gerührt, bis er geschmeidig ist und Blasen wirft. Ich habe ihn mit einer Spätzlepresse durchgedrückt. Wahre Schwabenmädels schaben die Spätzle mit einem Holzbrett. Die Spätzle werden in siedendes Salzwasser gegeben. Wenn sie oben schwimmen, nach ca. 2 Minuten, sind sie fertig. Nun werden sie in kaltes Wasser zum Abschrecken gegeben, dann kleben sie nicht zusammen. In einer gebutterten Pfanne werden sie im Anschluß gewendet und serviert.